Mediale Kontrolle

Einleitung

Was bezeichnet dieser Begriff?

Das Propagandamodell von Noam Chomsky und Edward S. Herman beschreibt den manipulativen Einfluss von Massenmedien zu Gunsten von verschiedenen politischen oder wirtschaftlichen Gruppen. Das Modell stellt dar, wie die Medien ein dezentralisiertes und nicht verschwörerisch handelndes Beeinflussungssystem bilden können, welches in der Lage ist, die Öffentlichkeit manipulativ in die Perspektiven der führenden Oberschicht einzubinden, während gleichzeitig der Anschein normaler demokratischer Prozesse und Übereinstimmungen gewahrt bleibt. Die Bevölkerung nimmt dabei weder Manipulation noch Propaganda wahr. In diesem Modell ist die Rede von fünf Filtern, die aus ökonomischen, politischen oder militärischen Zwängen heraus entstehen. Im ersten geht es um die Besitzverhältnisse eines Mediums. Somit wirken sich die finanziellen Interessen der Eigentümer automatisch auf das aus, was gezeigt wird. Im zweiten Filter wird beschrieben, dass die Werbung den Inhalt macht, da ein Großteil des Profits durch Werbung entsteht. Somit ist man von den Unternehmen abhängig, die werben wollen und banalisiert automatisch das Angebot, da die Kaufstimmung nicht von kontroversen oder beunruhigenden Themen gestört werden soll. Hier entsteht außerdem Selbstzensur, da man die Unternehmen nicht vergraulen möchte, wird bewusst, ohne dass es explizit geregelt werden muss, auf Inhalte verzichtet, die diesen schaden könnten. Der dritte Filter ist der der Quellen. Medien brauchen Informationen, und durch den steigenden Kostendruck werden die Redaktionen ausgedünnt. Somit nimmt auch der Anteil der selbstrecherchierten Meldungen ab. Somit bestehen die meisten Informationsquellen aus PR- und Nachrichtenagenturen. Im vierten Filter wird beschrieben, wie Abweichungen bestraft werden und auf unangenehme Inhalte negative Reaktionen folgen. Der fünfte und letzte Filter ist die Antiideologie. Damit ist das Setzen von Grenzen akzeptabler Meinungen gemeint. Durch, zum Beispiel, die Aufrechterhaltung eines Feindbildes, kann eine größere Unterstützung für die herrschende Politik hergestellt werden. Jede Meinung, die zu weit von der politischen Norm abweicht wird delegitimiert.

Woher kommt dieser Begriff?

Kontrolle: aus dem Französischen „contrôle, contre-rôle = Gegenregister, Gegenrolle, Aufsicht

Wonach muss ich fragen?

  • Wie ist der Diskurs zu dem geworden, was er heute ist?
  • Welche Gründe gibt es, dass bestimmte Aspekte ausgeblendet werden?
  • Wer ist der Verfasser des gerade konsumierten medialen Artefakts und was ist seine Intention?
  • Welche außer politischen Gründe gibt es?
  • Aus was für einer Zeit stammt das Objekt?
  • Aus was für einer politischen Gesellschaft?
  • Welche Meinung vertritt der Autor, welcher ist sein Hintergrund?
  • Um welches Medium handelt es sich?

Wann ist das wichtig?

Die Frage nach der Medialen Kontrolle ist immer im Umgang mit politischen und meinungsbildenden Medien zu stellen. Es ist wichtig kritisch zu hinterfragen, welche Intentionen der Verfasser hat, welchen politischen Background er hat und welche Institutionen hinter ihm stehen.

Wie wird der Begriff erfasst/festgestellt?

Welche Bildungsprojekte gibt es dazu?

Weiterführende Literatur

Einzelnachweise